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Ein systemischer Ansatz zur Berufsfindung, der sich sehr gut mit Aufstellungen verbinden lässt, ist der „Beruf als Berufung“-Ansatz – insbesondere wenn man ihn mit Elementen aus der Identitätsorientierten Psychotraumatherapie (IoPT), der Biografiearbeit und Purpose-orientierten Coachingmethoden wie den Big Five for Life, Ikigai oder Design Your Life kombiniert.

Fragestellungen, die sich gut aufstellen lassen:

  • Welcher Beruf passt wirklich zu mir – jenseits von äußeren Erwartungen?

  • Was hindert mich, das zu tun, was ich liebe?

  • Welche inneren Anteile stehen mir im Weg – oder möchten gehört werden?

  • Welche unbewussten Loyalitäten (z. B. zur Herkunftsfamilie) blockieren meine berufliche Entfaltung?

  • Welcher „Platz“ ist wirklich meiner – im beruflichen Feld?

Beispiele für konkrete Umsetzung, in Verbindung mit bekannten Methoden

Berufsfeld-Aufstellung

  • Repräsentanten oder Bodenanker für verschiedene Berufsfelder oder konkrete Optionen

  • Ziel: emotionale Resonanz spürbar machen, innere Stimmigkeit sichtbar machen

Anteile-Aufstellung (nach Varga von Kibéd / IoPT)

  • Repräsentanten für innere Stimmen: z. B. der angepasste Teil, der rebellische Teil, der Rufer nach Sinn, das verletzte Kind

  • Ziel: Integration und inneres Alignment vor Entscheidungen

Familiensystemische Verstrickungen

  • Wenn jemand z. B. das Gefühl hat, „nicht erfolgreich sein zu dürfen“, aus Loyalität zu Eltern/Großeltern

  • Ziel: Blockaden auflösen, die aus übernommenen Rollen (z. B. Sühne, Stellvertretung, Schuld) stammen

Aufstellung des „Rufes“ oder „Purpose“

  • Stellvertreter für den inneren Ruf, den Sinn, das Idealbild der eigenen beruflichen Erfüllung

  • Auch hinderliche Glaubenssätze wie „Ich darf das nicht“, „Ich bin nicht gut genug“ können gestellt werden

Beispiel Familienaufstellung: Klientin in beruflicher Umorientierung

Hintergrund: Maria, 42, arbeitet als Controllerin, fühlt sich aber ausgebrannt. Sie spürt, dass sie in kreativer Arbeit aufblüht, hat aber Angst vor finanzieller Unsicherheit.

Aufstellung:

  • Stellvertreter für: aktueller Beruf, kreativer Beruf, Sicherheit, Angst, innere Sehnsucht, Vater (Finanzbeamter), Mutter (Künstlerin)

  • Ergebnis: Deutlich wird eine unbewusste Loyalität zur Existenzangst der Mutter und eine Abwehr gegenüber dem „unsicheren“ künstlerischen Weg.

  • Auflösung: Durch eine symbolische Rückgabe der elterlichen Angst übernimmt Maria ihre Eigenverantwortung – mit dem Ergebnis, einen beruflichen Übergang schrittweise und mit Struktur zu planen.


Warum Aufstellungen in der Berufsfindung so kraftvoll sind, eigentlich ein Muss!

  • Sie bringen unbewusste innere und systemische Dynamiken ans Licht.

  • Sie ermöglichen emotionale Klarheit jenseits von rein kognitiven Tests und Beratungsgesprächen.

  • Sie helfen, Blockaden zu erkennen und zu transformieren – z. B. aus Loyalität, Angst oder übernommenen Rollen.